Erfahrungsbericht der letzten DELE-Prüfung
Mehr oder weniger zuversichtlich stand ich nun an diesem sonnigen Freitagmorgen in Hamburg vor den Türen des Cervantes Institutes und wurde so langsam nervös. War ich überhaupt vorbereitet? Hatte meine Intensivlern-so-viel-zum-Thema-ich-fang-rechtzeitig-an-zu-lernen-Woche auch nur irgendetwas gebracht? Das "Buenos días" der Mitarbeiter hörte sich leider so gar nicht deutsch an und mir fiel noch nichtmal mehr ein, was Toilette auf Spanisch heißt, geschweige denn, wie man danach fragt. Ich sah die so toll in meine Bildung investierten Euros schon wieder davonfliegen.
Angefangen hatte das ganze mit meiner irrwitzigen Fantasie, ich könnte trotz meines eher stockenden Spanisch irgendwie die B1 DELE Prüfung bestehen, um später ein entsprechendes Zertifikat meinem zukünftigen Arbeitgeber in die Hand drücken zu können. Kann ja nicht schaden. Mit Hilfe einer AG sollten wir, die anderen Teilnehmer und ich, dann vor allem auf die mündliche Prüfung vorbereitet werden. Für mich hieß das erstmal Schocktherapie, spanische Vokabeln schienen in meinem Kopf nicht zu existieren, ich war schon froh, dass ich noch "me llamo Hanna" rausbrachte. Da hatte ich also noch eine ganze Menge Arbeit vor mir. Ich besorgte mir das entsprechende Vorbereitungsbuch "DELE B1" vom "edelsa Verlag" und setzte mich ran. Obwohl noch ziemlich viel Zeit bis zum eigentlichen Prüfungstermin blieb, nahm ich mir vor, mich zumindest einmal die Woche intensiver mit dem Buch zu beschäftigen. Und wie das so ist mit den guten Vorsätzen, verlief sich dieses Vorhaben auch schnell wieder im Sand. Zwischen den normalen Klausuren-und Alltagsstress noch Spanischlernsessions einzubauen erwies sich auch einfach als schwieriger als gedacht, dementsprechend war die lange Vorbereitungszeit im Nachhinein zwar nicht gut genutzt, aber doch ganz beruhigend. Und dafür habe ich mir dann in den freien Tagen vor der Prüfung meinen Hintern am Schreibtisch plattgesessen. Genützt hat es zumindest.
Während der Prüfung wünschte ich mir dann, ein wenig öfter Vokabeln gelernt zu haben, die sind einfach das A und O für die Kommunikation und das Hörverstehen, was ich persönlich auch am schwierigsten fand. Trotz Audio-CD, die bei dem Buch dabei war.
Einige Monate später konnte ich dann trotz aller Schwierigkeiten während der Tests meine Ergebnisse im Internet abrufen, ich hatte bestanden.
Letztendlich hätte ich mich sicherlich besser vorbereiten können und sollen, vor allem die Vokabeln, die einem im Übungsband vorgeschlagen werden oder unbekannt vorkommen, sollte man behalten, aber auch einfache Alltagsdinge oder Adjektive, um das eigene Leben zu beschreiben, helfen enorm weiter. Jedoch ist die B1 Prüfung meiner Meinung nach mit etwas Vorbereitung sehr gut zu schaffen, auch wenn man wie ich nicht gerade gut der spanischen Sprache mächtig ist.
Für mich hat sich die Investition gelohnt, man lernt auch, sich gezwungenermaßen mit langfristigerem Blick auf etwas vorzubereiten und ich konnte bei meinen Bewerbungen für meinen Auslandsaufenthalt nach dem Abitur jetzt einfacher angeben, welches sprachliche Level ich besitze. Auch wenn ich das inzwischen zum Glück mit einem Sprachkurs verbessert habe und irgendwann werde ich mich auch an die B2 oder C1 Prüfung wagen.
Ich kann nur jedem dazu raten, der einmal beruflich seine Sprache nutzen möchte, Zertifikate machen sich immer gut in Bewerbungen und nebenbei verbessert man auch seine Spanischkenntnisse.
Hanna Floreck, 13a