Erinnerungen eines Juden aus Deutschland 75 Jahre nach dem Novemberpogrom
Am 19.11.2013 besucht Schlomo Samson erneut das Leibniz-Gymnasium und spricht vor dem 12. Jahrgang.
Er wurde am 2.12.1923 in Leipzig geboren. Dort erlebte er den Tag der brennenden Synagogen am 9. November 1938. Am 28.11. musste er aus Deutschland fliehen – nach Holland. Nachdem die Deutschen die Niederlande im 2. Weltkrieg besetzt hatten, wurde Schlomo Samson mit seiner Familie verhaftet und ins Lager Westerbork verschleppt. Von dort kam er im Januar 1944 ins Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Im April 1945 wurde er in der Nähe von Tröbitz von der russischen Armee befreit. 1946 gelangte er nach Palästina/Israel, wo er bis heute im Kibbutz Schluchot lebt.
Unter dem Titel "Zwischen Finsternis und Licht. Erinnerungen eines Leipziger Juden" hat er sein Leben bis 1946 beschrieben und die Verbrechen der Nationalsozialisten, die er erlebt hat, dokumentiert. Schlomo Samson sieht es als seine Aufgabe an, die Erinnerung an das, was er erlebt hat, an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, in der Hoffnung, dass sich die Gräuel des Nationalsozialismus nicht wiederholen.
Einige unserer Schülerinnen und Schüler haben Schlomo Samson im Rahmen einer Schülerprojektfahrt nach Israel im September/Oktober 2013 in seinem Kibbuz besucht. Wir freuen uns sehr, dass Schlomo Samson die Beschwernisse einer weiten Anreise noch einmal auf sich nimmt.
Am Dienstag, den 19.11.2013, hält Herr Samson um 19:00 Uhr im Audienzsaal des Lübecker Rathauses einen Vortrag mit dem oben genannten Titel. Interessierte Eltern sind herzlich eingeladen.
A. Frank